Willkommen zurück: Begegnung als Chance

Leere Räume während der Pandemie: Bald hat uns ein anderer Arbeitsalltag wieder – wie wir am besten damit umgehen

Die Pandemie klingt endlich ab und viele von uns kehren zurück in einen Arbeitsalltag, den wir in dieser Form seit fast zwei Jahren nicht mehr kennen. Change Manager Mark Lauzon mit Tipps und Ideen, wie wir von der Zusammenarbeit im Büro nach dieser Pause noch mehr profitieren können.

Der Rückzug ins Home Office und in die virtuelle Zusammenarbeit zu Beginn der Pandemie war für viele von uns eine massive Umstellung: Ein ruhiger Arbeitsplatz wurde eingerichtet und mit der nötigen Infrastruktur ergänzt. Wir mussten unser Berufs-, Privat- bzw. Familienleben von heute auf morgen in einem bisher unbekannten Ausmass miteinander abstimmen. Der Umgang insbesondere mit MS Teams erlebte einen Schub und mündete in den meisten Fällen in eine gut eingespielte virtuelle Zusammenarbeit.

Mit dem Abklingen der Pandemie ist diese Phase nun vorbei. Und jetzt? Wollen wir zurück zu alten Arbeitsweisen und Mustern der Zusammenarbeit? Zurück in die Welt vor der Pandemie? Nein, nach COVID erwartet uns eine neue Arbeitswelt. Mit allen Herausforderungen, aber auch Chancen.

Neue Arbeitswelten: Was bleibt? Was kommt?

Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, Arbeitsweisen und -muster zu reflektieren. Bei welchen Tätigkeiten hilft die persönliche Begegnung im Büro? Wo spielt es keine Rolle, ob alle an einem Tisch sitzen? Und wo ist zu viel Austausch vielleicht sogar hinderlich? Wo hybride Arbeitsformen möglich sind, helfen diese Überlegungen, die Arbeitswoche zu planen und mit dem direkten Umfeld abzustimmen. Viele von uns kennen den PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) aus dem Lean Management. Dieser Ansatz kann helfen, die Zusammenarbeit im Team und mit anderen Kolleginnen und Kollegen kontinuierlich zu optimieren.

Achtung, kontaktscheue Muster! Mark Lauzon hat eine «Bucket List» erstellt, um sich zu mehr Austausch zu zwingen

Begegnung als Chance

Neben diesen organisatorischen Fragen lohnt es sich aber auch, Verhaltensmuster zu hinterfragen. Ich nutze meinen Arbeitsweg gerne, um zu überlegen, was ich besser machen möchte.

Ein Thema, das immer wieder hochkommt: Ich bin nicht offen genug. Oft verstecke ich mich hinter einem der vielen überbreiten Bildschirme und verbringe meinen Arbeitstag ohne Austausch.

Das ist schade, denn ich weiss, dass Begegnungen nicht nur meine Arbeit, sondern auch mein Leben im allgemeinen bereichern könnten. Schon während der Pandemie habe ich tageweise in unserem oft beinahe leeren Hauptsitz gearbeitet, da mir im Home Office die Decke auf den Kopf zu fallen drohte. Unter den wenigen Anwesenden ergab sich eine Art Leidensgenossenschaft, Verbindungen, die sonst wohl nicht entstanden wären. Ich unterhielt mich mit Menschen, die ich vielleicht schon gesehen, aber nie angesprochen hatte. Das führte zu einem bereichernden Austausch und eröffnete mir so manche neue Perspektive.

Ressourcen nützen!

Wenn ich mich jetzt also wieder dabei ertappe, dass ich in mein kontaktscheues Arbeitsmuster zurückfalle, dann weiss ich: Dieses Verhalten lässt mich Chancen verpassen. Es kann weder einen zwei- bis dreistündigen Arbeitsweg rechtfertigen, noch erfüllt es meinen Anspruch an einen modernen Umgang mit meinen Ressourcen. Im Lean Management hiesse das «unnötige Verschwendung».

Um von den Chancen des wieder verfügbaren Büroumfelds zu profitieren, muss ich mich jedoch öffnen. Ich muss meine «Komfortzone» verlassen, aktiv werden und auf Menschen zugehen. Da ich dies nicht automatisch tue, habe ich eine Checkliste erstellt, welche ich in den nächsten Wochen abarbeiten will. Ein Teil davon stelle ich hier vor – vielleicht inspiriert sie ja auch dich dazu, etwas Neues auszuprobieren.

Marks Tipps für mehr Austausch im Büro

Kaffeetreff mit «Unbekannt» - verabrede dich mit einer «fremden» oder bisher nur virtuell getroffenen Person zu einem kurzen Austausch bei Kaffee oder Wasser.
FRAGE-TIPPs als Ice-Breaker:
«Magst du eher den Cappucino oder Espresso?»
«Was hast du am Home Office am meisten geschätzt?»
«Wie ist dein Arbeitsweg?»
Ortswechsel im Büro (wo möglich) – setze dich für einen halben Tag in eine andere Abteilung und lerne so zum Beispiel am Implenia Hauptsitz Connect neue Teams kennen.
TIPP: Eine kurze Rückfrage bei der Abteilungsleitung stellt sicher, dass du auch willkommen bist:
«Ich möchte neue Teams kennenlernen: Darf ich mich für ein paar Stunden zu euch setzen?»
«Hättet ihr Platz für einen Gast?»
«Ich würde meine Gipfeli gern mit einem neuen Team teilen.Hättet ihr Appetit?»
Persönlicher Besuch für Erledigungen – geh für Rückfragen wo immer möglich bei Kolleginnen und Kollegen an ihrem Arbeitsplatz vorbei und nutze die Begegnung für ein kurzes persönliches Gespräch
TIPP: Schon mit ein, zwei Fragen lernst du dein Gegenüber ein wenig kennen:
«Hast du es weit ins Büro?»
«Startest du meist sehr früh am Morgen?»
«Hast du einen Restaurant-Tipp hier in der Gegend?»
E-Bike Tour über Mittag – an vielen Standorten stellt Implenia kostenlos E-Bikes zur Verfügung – motiviere ein paar Gleichgesinnte zur einem Ausflug über Mittag
TIPP: Leg Datum und Ziel fest und bitte Bekannte, noch jemanden mitzubringen – so ergeben sich neue Kontakte
Feierabend-Bier (gern auch alkoholfrei) mit bekannten und unbekannten Teilnehmenden organisieren
Genau das plane ich konkret für unseren Hauptsitz Connect: Immer am letzten Donnerstag im Monat treffen wir uns in der Townhall & Kaffee-Bar zu Häppchen, Getränken und kleinen Impuls-Referaten, die zu Diskussionen anregen sollen.
Start: Donnerstag, 31. März 2022, ab 17 Uhr