Sauberes Wasser mit Krabbenschalen
Das Team von Implenia Sweden ist ständig auf der Suche nach innovativen, neuen Methoden, die es uns erlauben, noch nachhaltiger zu arbeiten. Dafür probiert das Team laufend neue Produkte aus, um zu sehen, wie sie sich in der Praxis bewähren. Hier ist ein beeindruckendes Beispiel für einen sehr erfolgreichen Testeinsatz, der dazu geführt hat, dass eine neue Technologie in der gesamten Organisation Einzug hält.
Herausforderung: verschärfte Vorschriften
Alles begann mit einer Herausforderung: Das Stockholmer Wasseramt hatte seine Anforderungen an den Chromgehalt in unserem Prozesswasser angepasst. Mit konventionellen Technologien konnten wir die strengen Anforderungen an die Wasseraufbereitung nicht erfüllen. Um die Messwerte einhalten zu können, brauchten wir also einen Plan.
«Es war einer unserer Kunden, die schwedische Verkehrsverwaltung, der auf die Idee kam, Chitosan als Ergänzung zu unserer bestehenden Wasseraufbereitungsanlage zu verwenden. Also haben wir gemeinsam beschlossen, die Methode zu testen», erklärt Therese Rönnkvist-Mickelson, Country Head Sustainability.
So funktioniert Chitosan
Chitosan nutzt als Rohmaterial die Panzer von Muscheln und Insekten. Diese enthalten eine Substanz namens Chitin, eine Art Stärke, die die Schalen zusammenhält. Aus Chitin kann eine Masse namens Chitosan extrahiert werden, die dann bei der Wasserreinigung zum Einsatz kommt.
Chitosan wirkt als Agent, der verschiedene Partikel bindet. So sinken sie auf den Boden und können aus dem Wasser herausgefiltert werden. Das Wasser, das nach dem Herausfiltern der Partikel übrig bleibt, kann nach Wasseranalysen im Labor in die Natur zurückgeführt werden, zum Beispiel in Tagesbrunnen, Teiche und Abwassersysteme.
Auf Praxistauglichkeit geprüft
«Wir setzen Chitosan derzeit bei drei Projekten ein, bei zwei grossen, Varberg und Johannelund, und einem kleineren, Hagalund. Hier hat sich gezeigt, dass es sehr gut wirkt, vor allem bei der Reinigung von Metallen. Mit dieser innovativen Methode erfüllen wir sämtliche Anforderungen. Daher planen wir jetzt schon, die Methode in Zukunft auch bei anderen Projekten zu nutzen.»
Die Meeresmuschel-Wasseraufbereitungsanlage benötigt etwas Platz. Aus diesem Grund ist es wichtig, sie bereits in der Ausschreibungsphase in die Pläne aufzunehmen.
«Dank der Krabbenschalen werden wir ein Stück weit autark, was den Wasserverbrauch betrifft.»
Therese Rönnkvist-Mickelson, Country Head Sustainability
«Man kann sagen, dass wir mit den Krabbenschalen ein Stück weit autark werden, was den Wasserverbrauch betrifft», erklärt Therese Rönnkvist-Mickelson. Und fährt fort: «Wir wissen, dass die Anforderungen in Zukunft aufgrund des Wassermangels noch schwieriger zu erreichen sein werden. Daher werden wir uns bemühen, in Zukunft effizientere Innovationen wie die Krabbenschalen zu finden. Das wird von grösster Bedeutung sein.»