Entwicklung als Programm
Implenia hat eine klare Mission: Mit und für Menschen entwickeln und bauen wir nachhaltig Immobilien und Infrastruktur, um deren Bedürfnisse an modernes Wohnen, Arbeiten und Mobilität zu erfüllen. Diese Bedürfnisse und Ansprüche aber verändern sich immer schneller. Unter Umständen muss der Standard von heute schon morgen völlig neuen Lösungen weichen. Aber welchen?
Anita Eckardt beschäftigt sich hauptberuflich mit dieser Frage. Als Leiterin der Division Specialties begleitet sie unter dem Dach von Implenia eine ganze Reihe von zukunftsträchtigen und innovativen Unternehmen in ihrer Entwicklung – der Holzbau, BCL Baulogistik oder die Fassadentechnik sind nur einige Beispiele. Gleichzeitig hat ihr Team vom Innovation Hub den klaren Auftrag, im ganzen Unternehmen Innovation zu fördern.
«Implenia beschäftigt sehr, sehr viele kluge und innovative Köpfe.»
Anita Eckardt, Leiterin Division Specialties und Mitglied des Implenia Executive Committee
«Wir wollen den grundlegenden Wandel in der Baubranche aktiv mitgestalten», erklärt Anita. «Wenn wir die Entwicklung von Immobilien sowie den Bau von Gebäuden und Infrastruktur ermöglichen, um die zukünftigen Bedürfnisse an modernes Wohnen, Arbeiten und Mobilität zu erfüllen, profitieren davon sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeitende und Aktionäre.» Um das zu erreichen, setzt sie mit ihrem Team auf ganz verschiedenen Ebenen an. Ein Überblick über die Implenia Innovations-Landkarte:
Ansatz «Intrapreneurship»
«Innovation beginnt bei den Menschen. Implenia beschäftigt sehr, sehr viele kluge und innovative Köpfe, und wir leben Agilität als ein diverses, leidenschaftliches Team, das ständig nach neuen und innovativen Lösungen sucht», erklärt Anita. Der Ansatz hinter Intrapreneurship ist denn auch ganz einfach: Über den Kickbox-Prozess unterstützt das Innovation Team Mitarbeitende, die mit einer guten Idee kommen, mit Zeit, Werkzeug und Coaching, damit sie diese weiter entwickeln können. Auch wenn viele Ansätze am Ende nicht in ein neues Geschäftsfeld münden, haben sie die Organisation doch bereichert. Und einige Vorschläge haben das Potenzial, sich zu etwas Grossem zu entwickeln.
Wie zum Beispiel die Idee von Robin Frantz, Projektleiter Fassadentechnik aus Hamburg: Für sein firmenübergreifendes Forschungsprojekt nutzte Robin das Kickbox-Angebot des Implenia Innovation Hubs. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt das Team nun ein modulares Fassadensystem, das dank neuesten technologischen Innovationen eine nachhaltige Energieversorgung von Häusern schafft. Im Moment werden mit einem Testmodul auf dem Prüfstand des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik wichtige Daten erhoben.
Robin Frantz ist begeistert vom Kickbox-Prozess und die Unterstützung durch das Innovation-Hub-Team: «Sie können einfach die richtigen Fragen stellen. Wir haben eine Idee und sie helfen uns, den Prozess zu Ende zu denken. So können wir uns konkreter an den Marktwert des Systems herantasten.»
«Innovation bedeutet, offen zu sein für Neues, flexibel zu denken und hart zu arbeiten.»
Karel van Eechoud, Senior Innovation Manager und Leiter des Innovation Hub
Mehr als 800 User zählt die Kickbox-Plattform inzwischen, 84 Ideen wurden bisher unterbreitet. Das Team vom Innovation Hub ist denn auch zufrieden mit dem Fortschritt. «Innovation bedeutet, offen zu sein für Neues, flexibel zu denken und hart zu arbeiten. Das Implenia-interne Innovation-Ökosystem wächst und wir machen klare Fortschritte im Bereich Intrapreneurship», erklärt Karel van Eechoud, Senior Innovation Manager und Leiter des Innovation Hub.
Ansatz «Open innovation»
Bei Innovation gilt: 1+1=3. Aus diesem Grund stützt sich Implenia auf ein breites Netzwerk aus Industrie-, Technologie- und Forschungspartnern, wie zum Beispiel dem schon erwähnten Fraunhofer-Institut, der ETH Zürich, dem Start-up für Virtual Reality HEGIAS oder der Innovationsagentur InnoHack. Wichtig bei der Zusammenarbeit mit solchen Partnern: Teamwork und Transparenz. Anita betont: «Wir haben keine Angst, unsere Ideen zu teilen, und profitieren im Gegenzug vom Know-how all dieser Partner.»
So entwickeln wir in einem mehrjährigen Projekt gemeinsam mit der ETH Zürich und dem Ingenieurbüro WaltGalMarini eine nachhaltige Leichtbau-Holz-Beton-Decke und entwickeln mit dem Hamburger Cross Innovation Lab unsere umweltschonende Mehrkammermulde. Neben der Forschung testen wir mit Startups ihre Lösungsansätze in Pilotprojekten, zum Beispiel auf dem Gebiet des Reality Capturing, und treiben damit die Innovationskraft der Bau- und Immobilienindustrie aktiv voran.
Ansatz «Innovation M&A»
Zusätzlich beobachtet das Innovation Team den Markt auf der Suche nach Firmen mit neuen, innovativen Ideen, welche die Baubranche nachhaltig verbessern könnten. «Wir verfolgen eine Auswahl von Startups und Technologieanbietern, es kommen immer wieder neue dazu», erklärt Karel van Eechoud einen nicht unwesentlichen Teil der Arbeit seines Teams. Das Ziel ist, eine Zusammenarbeit zu etablieren und unter Umständen auch in sie zu investieren.
Diese Ideen von aussen helfen uns dabei, neue Werkstoffen wie etwa biobasierten Materialien für unsere Projekte zu nutzen oder unsere BIM-Kompetenz weiter auszubauen und in digitalen Bauplänen in Zukunft auch Termine, Kosten, Umwelt-Daten oder zukünftige Wartungsaufgaben zu erfassen, ist Anita überzeugt. Aber auch die Bereiche «Virtual Reality» und «Augmented Reality» beeinflussen zusehends die Art, wie wir in Zukunft arbeiten werden, und erlauben es uns zum Beispiel, geplante Installationen im virtuellen Gebäude zu besichtigen oder zu erkennen, ob gebaut wurde, wie es geplant und vereinbart war.
Ziel: «Innovationskultur»
All diese Wege, an innovative neue Ideen zu kommen, sind aber nur ein Teil der Gleichung. Um sicherzustellen, dass die Organisation ihr kreatives Potenzial voll ausschöpft, ist es wichtig, diese Freude an Innovation in der Unternehmenskultur zu verankern. Ein Weg dahin führt über Begegnungen und Austausch. Es erstaunt daher nicht, dass unter anderem im neuen Implenia «Connect» nicht nur Zusammenarbeit auf allen Ebenen gefördert wird, sondern das Thema Innovation mit dem «Innovation Space» auch für alle sichtbar platziert ist. Er steht allen Mitarbeitenden zur Verfügung, auch für die Arbeit mit externen Partnern, und unterstützt dank flexibel einsetzbaren Mobiliar und Werkzeug Kollaboration, Kreativität und unterschiedliche Zusammenarbeitsformate mit wechselnden Gruppengrössen.
Neben räumlichen Einrichtungen gehört dazu aber auch die Förderung von Diversität – zum Beispiel in gemischten Teams, in denen alle voneinander lernen – und dass Neugierde und lebenslanges Lernen. Dieses soll auch das neu lancierte Innovation-E-Learning, das Mitarbeitendem seit September 2021 auf dem Implenia eCampus auf Deutsch und Englisch zur Verfügung steht beitragen. «Ich habe den Kurs in der Pilotphase getestet und bin begeistert», erklärt Anita. «Grundlagen für erfolgreiche Innovation, als auch viele praktische Tools, werden einem an die Hand gegeben. Ich empfehle den Kurs jedem, der mehr über zukünftige Trends und Innovation erfahren sowie hilfreiche Methoden direkt anwenden möchte.»
«Wenn wir Neues ausprobieren wollen, müssen wir auch zulassen, dass manche Versuche scheitern.»
Anita Eckardt
Um eine Innovationskultur nachhaltig in der DNA des Unternehmens zu verankern, reicht es nicht, Kreativität und Erfindungsreichtum zu fördern, ist Anita überzeugt. Ebenso wichtig ist eine offene Fehlerkultur. Um diese geht es bei der neuen Initiative der «ScrewUp Night». Die Methode stammt aus der Startup-Szene und soll es erlauben, in einem geschützten Rahmen, Fehler offen zu kommunizieren, um aus ihnen zu lernen.
«Wenn wir Neues ausprobieren wollen, müssen wir auch zulassen, dass manche Versuche scheitern», betont Anita. «Wichtig ist, dass wir aus Fehlern schnell lernen und die neuen Erfahrungen aktiv nutzen, um Ideen und Lösungen weiter zu entwickeln – als innovatives, zukunftstaugliches Unternehmen, das die Entwicklung der Baubranche aktiv mitgestaltet.»
Die Kickbox-Methode
Kickbox ist ein Rahmenwerk für Unternehmensinnovation und wird weltweit in Dutzenden von Organisationen eingesetzt. Die Methodik ermöglicht es jedem Mitarbeitenden, eine aktive Rolle im Innovationsprozess des Unternehmens zu übernehmen, eigene Ideen einzureichen und zu validieren. Zu Beginn des Prozesses werden keine Grenzen gesetzt: Jede und jeder hat die Chance, die eigene Idee bis zur Etablierung eines neuen Produkts oder Geschäftsmodells weiterzuentwickeln. Dieser Prozess wird durch eine Toolbox unterstützt. Die neueste Kickbox-Kampagne «Nachhaltige Implenia» zielt darauf ab, Ideen zu generieren, welche die Bauindustrie umweltfreundlicher, sicherer und sozialer machen.