Die Befriedigung, wenn es dann doch klappt
Louise Lund ist es gewöhnt, allein in neue Umgebungen einzutauchen. Schon während ihres Bauingenieur-Studiums zog es die junge Dänin immer wieder in die Ferne, für Auslandssemester, aber auch Arbeitseinsätze. Seit März 2019 ist sie beim Münchner Projekt Marienhof die einzige Implenianerin im Ingenieurbau – und fühlt sich sehr wohl: «Bei dieser Arbeitsgemeinschaft ist es allen egal, wer von welchem Unternehmen kommt. Wir sind ein Team», erklärt sie.
«Wenn es Probleme gibt, überlegt sich jeweils jemand eine Lösung und dann schauen wir uns das Thema im Team an.»
Louise Lund, Bauleiterin
Am Marienhof ist Louise für Bewehrungen und Beton zuständig- «und alles aussen rum», wie sie erklärt. Sie liebt Herausforderungen – und das ist gut so. «Bei dieser Baustelle ist gar nichts normal. Durch die beengte Lage in der Münchner Innenstadt müssen wir den wenigen vorhandenen Platz genauestens einteilen», erzählt sie von ihrem Arbeitsalltag. Lagerhaltung vor Ort kann man vergessen, hier ist «just-in-time delivery» gefragt. Bei nicht weniger als 17'000 Tonnen Bewehrungseisen ist deren Organisation alles andere als ein Zuckerschlecken.
Das Projekt Marienhof
Zum Glück gibt es Systeme. «Ich habe früher Logistik gemacht. Da habe ichdas «Tetris»-Flächenmanagement eingeführt. Gleichzeitig habe ichvon der Lean-Methode noch eine 3-Wochen-Vorschau, einen Wochen- und einen Tagesplan. Das funktioniert gut.»
Generell schreckt Louise nicht vor Herausforderungen zurück. «Was mir am meisten Spass macht? Wenn es aussieht, als würde etwas überhaupt nicht funktionieren – und dann geht es doch! Das ist richtig befriedigend!»
Dass die junge Ingenieurin Schwierigkeiten mit soviel Selbstvertrauen begegnet, liegt auch an der Atmosphäre im Team. Die Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgemeinschaft Marienhof, die sowohl von Implenia als auch vom ARGE-Partner HOCHTIEF kommen, halten zusammen – und teilen ihr Know-how.
Powerteams in der ARGE
«Im Team haben wir einige junge Leute, aber auch einen sehr erfahrenden Polier und Oberbauleiter. Wenn es Probleme gibt, überlegt sich jeweils jemand eine Lösung und dann schauen wir uns das Thema im Team an. Entweder heisst es dann: Ja, das geht! oder jemand bringt Verbesserungsvorschläge. Indem wir jedes Problem besprechen, lernen wir Jungen enorm viel!»
Bis der Bahnhof Marienhof fertiggestellt ist, wird es noch eine Weile dauern. Louise freut sich: «Ich war bisher immer auf Projekten, die lange laufen. Ich sehe das als Vorteil: Man baut ja jedes Mal etwas so auf, dass man es weiterverwenden kann. Und dann sieht man auch die Vorteile der guten Vorbereitung, z.B. ein gutes Ablagesystem oder die Lean-Konzepte. Manchmal dauert es eine Weile, bis alle überzeugt sind und voll mitmachen. So hat man das Gefühl, dass sich das lohnt und dass wir das auch in Zukunft so gründlich vorbereiten sollen.»