Nachhaltige Lösungen für den längsten Eisenbahntunnel der Welt
Der Brenner ist einer der wichtigsten Alpenpässe und verbindet Österreich mit Italien. Tief im Inneren des Gebirges bohrt sich Implenia derzeit mit gigantischen Bohrmaschinen durch den Fels, um einen beträchtlichen Teil des neuen Basistunnels zu bauen. Die unterirdische Eisenbahnverbindung soll insgesamt über 60 Kilometer lang werden und stellt damit ein wegweisendes Infrastrukturprojekt für Europa dar.
Implenia ist verantwortlich für das Baulos H41 Sillschlucht–Pfons südlich von Innsbruck. Neben den technischen Herausforderungen spielen Aspekte der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle bei der Planung und beim Bau der neuen Verkehrsverbindung: Einerseits galt es, strenge Umweltauflagen einzuhalten. Darüber hinaus setzte das Unternehmen auf aussergewöhnliche Massnahmen, um den ökologischen Fussabdruck der Grossbaustelle zu minimieren.
Tunnelbohrmaschinen, wie sie Implenia in diesem Projekt über weite Strecken einsetzt, brechen nicht nur Gestein aus dem Berg, sondern stabilisieren auch den frisch gebohrten Hohlraum, indem sie eine Innenschale an den Wänden anbringen. Diese Verkleidung besteht im Brenner-Basistunnel aus bogenförmigen Betonfertigteilen, den sogenannten Tübbingen.
Um solche Fertigelemente passgenau und umweltfreundlich herzustellen, errichtete Implenia eigens dafür ein Werk direkt auf dem Baustellenareal Ahrental. Dank der lokalen Produktion vermeidet Implenia rund 27'000 LKW-Transporte, die es sonst für die Anlieferung der insgesamt über 50'000 Tübbinge bräuchte. Dies stellt einen riesigen Vorteil für die Logistik dar. Gleichzeitig reduzieren die kurzen Transportwege den Ausstoss von Luftschadstoffen und CO2 erheblich.
Ausserdem setzt Implenia am Brenner auf lokale Kreisläufe: Rund 300'000 Tonnen Ausbruchsmaterial dienen als Schüttung für einen Lärmschutzwall entlang der viel befahrenen Inntal-Autobahn und tragen somit zur Verbesserung der Lebensqualität in der Gemeinde Ampass bei. Das Unternehmen leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung. Überdies gelang es, durch die Nutzung bereits bestehender Teile des Basistunnels den CO2-Ausstoss zusätzlich verringern.