Netzwerk für die Zukunft
«Wir waren fast schon zu ehrgeizig», lacht Adrian Geissmann. Gemeinsam mit Anita Läderach von HR Operations organisiert der Berufsbildner jedes Jahr eine Sozialprojektwoche Lernende in der Schweiz, die im Jahr darauf ihre Lehre abschliessen werden.
Seit Corona ist die Platzzahl beschränkt: Nur die Besten und Motiviertesten werden eingeladen. 19 von ihnen packten unter der Leitung von drei jungen Vorarbeitern, die vor kurzem selbst die Lehre bei Implenia abgeschlossen haben, Mitte Juli in der ländlichen Region Entlebuch tatkräftig zu und bauten einen neuen Spielplatz, einen Begegnungsplatz im Dorfzentrum von Romoos und einen Maschinenwaschplatz in Steinhuserberg bei Wolhusen. Die Schreiner, Maurer, Baupraktiker, Strassenbauer und Strassenbaupraktiker, Grundbauer und kaufmännische Lernende – die einzigen zwei jungen Frauen in der Gruppe – bewältigten in nur fünf Tagen ein unglaubliches Pensum, von Erdbewegungen mit zwei angemieteten Baggern über Beton- und Schreinerarbeiten bis hin zum Pflanzen von Bäumen und der Ansaat von Magerwiesen.
«Wir waren fast schon zu ehrgeizig.»
Adrian Geissmann, Bauführer, Leiter Ausbildung und Co-Organisator der Sozialprojektwoche
«In der Kirche von Romoos wohnen seltene Fledermäuse», erklärt Gabriele Areche, Maurerlehrling aus Zürich im zweiten Lehrjahr. «Der Begegnungsplatz, den wir in nur drei Tagen neu gestaltet haben, ist von einer Biodiversitätsfläche umgeben. Auf dieser Wiese haben wir eine sogenannte «Nachtfaltermischung» angesät – Blumen, die bestimmte Insekten anlocken sollen, als Futter für die Fledermäuse.»
Auch dieses Ziel verfolgt die Sozialprojektwoche. «Viele der jungen Leute stammen aus städtischen Agglomerationen. Für sie ist die ländliche Schweiz eine völlig neue Welt», erklärt Adrian. «Es ist eindrücklich zu sehen, wie kompetent und motiviert die jungen Menschen am Ende ihrer Lehrzeit anpacken, eine neue Welt kennenlernen – und dabei Netzwerke für ihre Zukunft aufbauen.»