Karrieren am Bau: Von Schalungsbau und Ingenieurswesen zur Bauleitung

Ingeborg hat einen Master-Abschluss in Ingenieurwesen von der NTNU in Trondheim und begann nach ihrem Abschluss als Projektingenieurin bei Implenia. Jetzt hat sie die Verantwortung als Bauleiterin für den Brückenüberbau übernommen, zusätzlich ist sie für die Randträger zuständig. Ab Januar wird der Randträgerwagen in Betrieb genommen, und Ingeborg übernimmt die Personalverantwortung für 10 Mitarbeitende in zwei Schichten.
«Es ist sehr spannend, diese Arbeitsausführung zu leiten, an deren Planung ich mitgewirkt habe und die ich nun umsetzen darf. So früh in meiner Karriere Führungsaufgaben zu übernehmen, ist eine unglaubliche Chance, auf der ich aufbauen kann», erklärt Ingeborg.
Unterschiedliche Hintergründe – gleiche Chancen
Stian begann seine Karriere als Schalungsbauer, entschied sich jedoch, seine Fähigkeiten durch ein Studium an der Western Norway University of Applied Sciences weiterzuentwickeln. Nachdem er als Projektingenieur bei Implenia gearbeitet hatte, ist er nun als Bauleiter für den Brückenunterbau in Tangenvika tätig. Ein Grossteil seiner Arbeit besteht in der Koordination mit Subunternehmern.
«Meine Aufgabe besteht hauptsächlich darin, die Arbeit von Keller Geoteknikk und Dykkerteknikk sowie anderer Subunternehmer zu koordinieren und zu überwachen. Da so viele Arbeiten dicht beieinander stattfinden, ist eine enge Zusammenarbeit entscheidend, und es ist wirklich befriedigend, wenn alles nach Plan verläuft», betont Stian.
Eine Schlüsselrolle im Projekt
Die Eisenbahnbrücke von Tangenvika wird die längste Eisenbahnbrücke Norwegens sein und ist ein wichtiger Teil des neuen InterCity-Ausbaus auf der Strecke Oslo–Hamar. Der Bau der Brücke findet unter schwierigen Bedingungen statt und erfordert sorgfältige Planung, technisches Fachwissen und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Als Verantwortliche für die Bauleitung spielen Ingeborg und Stian eine Schlüsselrolle bei den laufenden Arbeiten. Beide betonen, dass es motivierend ist, an einem Projekt mitzuwirken, das sowohl für Implenia als auch für die Gesellschaft von Bedeutung ist

«Implenia ist ein grosses Unternehmen, aber gleichzeitig haben wir viel Freiheit, unser Projekt zu gestalten und Einfluss auf unsere Arbeitsweise zu nehmen. Das vermittelt ein Gefühl der Eigenverantwortung, und wir haben auch ein sehr gutes Arbeitsumfeld mit kompetenten Kolleginnen und Kollegen», sind sich beide einig.
Raum für Wachstum und Wohlbefinden
Sowohl für Ingeborg als auch für Stian waren Neugier, Engagement und Lernbereitschaft die treibenden Kräfte ihrer beruflichen Laufbahn. Sie betonen auch, wie wichtig es ist, auf diesem Weg von unterstützenden Vorgesetzen, Kolleginnen und Kollegen begleitet zu werden.
«Wir sind ehrgeizig, gehen gerne zur Arbeit und sind neugierig. Gleichzeitig hatten wir sowohl in Lyngdal als auch hier in Tangenvika grossartige Menschen um uns herum. Wir hatten Vorgesetzte, die an uns geglaubt, sich Zeit genommen haben, uns anzuleiten, und uns inspiriert haben. Das hat uns diesen Schritt ermöglicht», sind sie überzeugt.
Implenia legt grossen Wert darauf, eine Kultur zu schaffen, in der sich die Mitarbeitenden weiterentwickeln können. Für das Unternehmen geht es dabei sowohl um den Aufbau von Kompetenzen als auch um das Wohlbefinden und das Erfolgserlebnis im Arbeitsalltag.
In junge Talente investieren
Mario Perissutti, Direktor für Brücken und Beton bei Implenia Norwegen, ist sich sicher, dass das Unternehmen ein Arbeitsplatz sein will, an dem sich die Mitarbeitenden weiterentwickeln können:
«Wir sind stolz darauf, dass junge Talente bei uns den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen. Dass sowohl Ingeborg als auch Stian Führungsaufgaben übernommen haben, zeigt, dass wir in die Entwicklung investieren und dass die Baubranche viele Einstiegsmöglichkeiten bietet, egal ob man direkt von der Universität kommt oder eine Berufsausbildung und Weiterbildung absolviert hat», erklärt er.
Bauwesen – eine Karriere mit vielen Wegen
Die Geschichten von Ingeborg und Stian zeigen, dass die Baubranche viele Wege und Karrieremöglichkeiten bietet. Mit der richtigen Einstellung, Lernbereitschaft und Unterstützung durch den Arbeitgeber können sowohl Fachkräfte als auch frischgebackene Ingenieurinnen und Ingenieure in Führungspositionen bei Grossprojekten aufsteigen.
«Wir arbeiten sehr gerne an Brücken. Es ist sehr befriedigend zu sehen, dass unsere Arbeit zu etwas so Grossem und Wichtigem beiträgt, sowohl für Implenia als auch für die Gesellschaft», sagen sie abschliessend.
Das Projekt KS-2 Tangenvika
Die Eisenbahnbrücke Tangenvika wird die längste Brücke Norwegens: Nach ihrer Fertigstellung wird sie sich über 1042 Meter erstrecken und Espa mit der Halbinsel Tangen verbinden.
Das KS-2-Projekt umfasst auch den Tagesbereich nördlich der Brücke, Furnesodden (1,8 km). In Furnesodden, östlich der Bahnstrecke, wird ein Rigging- und Kai-Bereich eingerichtet. Westlich der Gleise wird ein Lager für Schüttgut eingerichtet. Die Bahnstrecke führt an einer Wildtierpassage vorbei und weiter durch einen beidseitigen, steilen Felsaushub.