Hallo, Yves: Warum hat man nie ausgelernt?
Yves, warum hast du dich für das Stipendium beworben?
Ich bin neugierig und habe Freude daran, Neues dazuzulernen – auf allen möglichen Gebieten. Ich war ein schlechter Schüler, aber nach meiner Schulzeit und Berufslehre als Konstrukteur Maschinenbau ist mir plötzlich der Knopf aufgegangen. Auf einmal fiel mir das Lernen extrem leicht. Also habe ich erst die Technikerschule Betriebstechnik absolviert, dann ein Bachelor-Studium als Wirtschaftsingenieur. Weil es so gut lief, habe ich dann noch einen Masterstudiengang in Business Administration angehängt und mich dabei in Innovationsmanagement vertieft.
Wie konntest du dich jahrelang motivieren, so viel Zeit ins Lernen zu investieren?
Das war nicht wirklich ein Problem. Ich hatte einfach den Rhythmus: Montag bis Freitag der Job – ich habe immer 100% gearbeitet –, Samstag Schule, Sonntag Arbeiten schreiben. Meine Partnerin war in diesen zehn Jahren auch immer wieder in Ausbildung und hätte gar keine Freude gehabt, wenn ich zu viel Zeit für anderes gehabt hätte. Genau das hat auch den Ausschlag gegeben für mein Masterstudium: Ich hätte da eigentlich aufhören können, aber sie war mitten in einer Ausbildung – da habe ich auch weitergemacht. So treiben wir uns immer wieder gegenseitig an.
«Ich bin immer auf der Suche nach einer noch besseren Lösung.»
Yves Serventi, BIM Manager
Was erwartest du von dieser neuen Weiterbildung «Digitales Bauen»?
Ich mache zum ersten Mal eine Weiterbildung, die genau zu meinem Job passt und ich freue mich sehr auf Input von aussen zu meinem spezifischen Fachgebiet. Der Studiengang ist ein gemeinsames Angebot der Fachhochschule Nordwestschweiz und der Stanford University aus Kalifornien. Ich hatte schon bei meinem Master-Studium Kontakt mit internationalen Unis und ich denke, das kann nur bereichern. Auf gewissen Gebieten ist man in den USA sicher weiter als bei uns. Vor allem aber haben die Amerikaner eine andere Mentalität: Es wird schneller mal etwas ausprobiert, «trial & error», nicht nur in Silicon Valley. Ich freue mich auf diese Erfahrung.
Wie geht es einem so neugierigen Geist bei Implenia?
Sehr gut! Ich bin seit fast zwei Jahren dabei und kann sehr, sehr viel entscheiden, testen und umsetzen. Ich bin immer auf der Suche nach einer noch besseren Lösung, einer neuen Technologie, die ein weiteres Problem für uns lösen kann, einem neuen Ansatz, z.B. für vielversprechende Geschäftsmodelle. Ein Modul im neuen Studiengang betrifft denn auch «Integrated Project Delivery», einen Ansatz, bei dem alle Beteiligten an einem Projekt sich in einem Konsortium zusammentun und nach einem Verteilschlüssel vom Erfolg des Projekts profitieren können. Wir starten gerade erste Versuche mit diesem Geschäftsmodell – ich freue mich sehr darauf zu hören, wie andere das angehen und was wir darauf lernen können.
«Buildings scholarship of excellence»
Seit diesem Jahr vergibt die Division Buildings im Rahmen der «High Performance Culture» Initiative jedes Jahr bis zu vier Stipendien für Mitarbeitende, die eine Weiterbildung ausserhalb der Fachkarriere machen wollen. Das Ziel: eigene Talente weiterentwickeln und Expertise zu betriebswirtschaftlichen oder bautechnischen Fachthemen weiter ausbauen. Um sich zu qualifizieren, können sich Mitarbeitende mit einer Präsentation bewerben. Kriterien: Argumentation, Mehrwert für das Unternehmen, Relevanz für den Arbeitstag, Zeitpunkt und Wahl des Bildungsstätte sowie die bisherigen Leistungen