Wie sorgst du dafür, dass Implenia nachhaltig baut?
Bernadette, was macht eine Projektleiterin Nachhaltigkeit den ganzen Tag?
Der Job ist extrem vielseitig und umfasst so unterschiedliche Tätigkeiten wie Marktforschung zu Nachhaltigkeitsstandards und Methoden; das Verfassen unseres Nachhaltigkeitsberichts; Schulungen und Weiterbildungen für die verschiedensten Bereiche der Organisation; oder Beratung unserer Projektteams zu nachhaltigem Bauen. Ich liebe diese Vielfalt!
Wie sorgst du konkret dafür, dass wir nachhaltig bauen?
Ich unterstütze zum Beispiel den Sustainability Specialist der Division Buildings bei grösseren Akquisitionsprojekten oder in der Ausführung bei Arealentwicklungen und kontrolliere die Anforderungen in puncto Nachhaltigkeit: Welche Labels werden verlangt? Welche Kriterien müssen wir dafür erfüllen? Wie setzen wir das Projekt am besten auf, damit das auch gelingt? Wenn Bauherren für unser Angebot nicht gezielt nach einem Nachhaltigkeitskonzept fragen, schlagen wir ihnen ausserdem aktiv Massnahmen vor, damit wir möglichst umweltschonend bauen können.
Wie reagieren Bauherren auf Versuche, ihre Projekte nachhaltiger zu machen?
Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Thema, aber wenn die Initiative nicht von den Kunden ausgeht, reagieren viele zunächst skeptisch auf Vorschläge. Da ist Überzeugungsarbeit gefragt. Und wir müssen unsere Hausaufgaben gemacht haben und Daten vorlegen können: Was bringt eine Massnahme konkret? Und was kostet sie? Oft ist nachhaltiges Bauen gar nicht teurer, aber Menschen reagieren mit Vorsicht auf neue Methoden.
Wie überwindest du solche Widerstände?
Ich bleibe hartnäckig und versuche es immer wieder. Und ich bemühe mich darum, neue Methoden an konkreten Projekten auszuprobieren. Wenn wir Resultate vorweisen können, hilft uns das, überzeugender zu argumentieren. In Skandinavien sind die Nachhaltigkeitsanforderungen generell höher als in der Schweiz oder Deutschland. Das führt dazu, dass unsere Teams in Schweden und Norwegen gemeinsam mit ihren Kunden immer wieder neue Technologien und Methoden nutzen. Von dieser Erfahrung profitiert die gesamte Implenia Gruppe.
Worauf bist du stolz?
Darauf, dass wir als relativ kleines Team im letzten Jahr über 100 Projekte in verschiedenen Phasen –Entwicklung, Akquisition, Realisierung – betreut und knapp 20 Projekte mit Zertifizierungen in der Ausführung begleitet haben. Da steckt sehr viel Arbeit dahinter. Auch unser Nachhaltigkeitsbericht entwickelt sich immer weiter und wir haben immer mehr Daten zur Verfügung, die beweisen, dass wir immer umweltfreundlicher bauen. Im Gegenzug erhalten wir immer bessere Noten in diversen Ratings. Darauf können wir als Organisation wirklich stolz sein.
Was beschäftigt dich im Moment besonders?
Neben dem Nachhaltigkeitsbericht arbeite ich an der «Sustainability Academy»: Wir wollen Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen noch stärker verankern und entwickeln dafür Schulungsmaterialien für die unterschiedlichsten Zielgruppen. Unser kleines Team kann die Projektteams nur vereinzelt und bei Pilotprojekten unterstützen. Implenia will insgesamt nachhaltig entwickeln und bauen. Dafür muss jeder Teil der Organisation auf das Thema eingeschworen sein und Nachhaltigkeit Teil unserer DNA werden. Das gelingt, wenn das ganze Team versteht, wie wir alle von nachhaltigen Methoden profitieren.
Bernadette Arbogast
Arbeitsort: Opfikon, Schweiz
Funktion: Projektleiterin Nachhaltigkeit
Hintergrund: Studium der Geographie und Raumplanung, Universität Zürich; Praktikum in einem Verkehrsplanungsbüro; Umweltmanagement bei der Grossbank UBS
Leidenschaft: Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Menschen, Funktionen, zu verschiedenen Themen, in der Theorie und Praxis
Ambition: Das ganze Unternehmen auf das Thema Nachhaltigkeit einzuschwören
Motto: Hartnäckig bleiben und es immer wieder versuchen!