«Es war eine Herausforderung, aber es hat funktioniert!»
Tim Pergande kommt aus Deutschland und steht am Ende seines Studiums: Alle Prüfungen sind abgeschlossen, jetzt fehlt nur noch die Diplomarbeit. Zwischen September 2021 und September 2022 absolviert der angehende Bauingenieur ein einjähriges Praktikum bei Implenia in Schweden.
Das Projekt Lilla Lidingöbron
Baubeginn: Januar 2019
Länge der Brücke: ca. 750 Meter
Breite der Brücke: 16 Meter
Brückenpfeiler: 12
Brückenspannweiten: ca. 70 Meter
Vorgefertigte Elemente: 450
Warum ein Praktikum bei Implenia?
«Ich wollte ein Praktikum im Ausland absolvieren, und es gibt nur wenige Unternehmen, die diese Möglichkeit anbieten. Implenia ist eines davon und ein bekanntes Unternehmen in Deutschland», erzählt Tim. «Dazu kam, dass ich mein Praktikum am liebsten auf einem Brückenbau-Projekt absolvieren wollte. Als ich die freie Stelle bei Lilla Lidingöbron sah, bewarb ich mich natürlich dafür – und bekam sie!»
«Ich wollte ein Praktikum im Ausland auf einem Brückenbau-Projekt absolvieren. Es gibt nur wenige Unternehmen, die diese Möglichkeit anbieten.»
Tim Pergande, Praktikant
Die 750 Meter lange Lidingö-Brücke ist Schwedens längste Strassenbahnbrücke. Sie verbindet den auf einer Insel gelegenen Vorort Lidingö mit Stockholm. Tim macht ein Praktikum im Bereich Bauleitung, d.h. er unterstützt die Poliere und Ingenieure beim Bau, indem er die Verantwortung für die beim Bau eingesetzten Fertigteilelemente übernimmt. «Ich mag es auf der Baustelle zu sein, Teil des Teams zu sein und zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt!», erzählt er begeistert.
Was spricht für Fertigteilelemente?
Für die Gesimskappe und die Mittelbarriere zwischen Straßenbahn und Fuß- und Radweg werden vorgefertigte Betonelemente verwendet. Insgesamt werden etwa 450 Elemente mit einem Gewicht von bis zu 5 Tonnen eingebaut. Die Lösung mit vorgefertigten Elementen ist eine effiziente Arbeitsmethode, die weniger Arbeitsstunden erfordert als die herkömmliche in-situ-Bauweise..
Das System garantiert neben der gleichbleibend hohen Qualität auch die gewünschten Optik. «Die vorgefertigten Betonelemente werden von einem Fertigteilwerk aus Polen geliefert. Der vom Bauherrn gewünschte helle Farbton kann mit den dortigen Betonrezepturen erreicht werden.»
Was können die neu entwickelten Montagerahmen?
Einmal geliefert, müssen die Fertigelemente montiert werden – keine einfache Aufgabe, wie Tim betont: «Wir mussten ein Montagesystem entwickeln, was aufgrund der Form und des Gewichtes der Elemente eine ziemliche Herausforderung war.» Ganze zwei Monate tüftelte das Team, um eine geeignete Lösung zu finden, die Elemente mit Hilfe eines Stahlmontagerahmens zu halten, der Anpassungen in Höhe, Position und Neigung zulässt.
Die Erfindung wurde Ende letzten Sommers in Gebrauch genommen. Insgesamt arbeitet das Team mit acht Montagerahmen, die im Moment alle auf der Südseite eingesetzt werden. Sechs Elemente werden gleichzeitig über eine Ortbetonzulage mit dem Brückenüberbau verbunden. Nach der Betonage dauert es zwei Tage, bis der Beton ausgehärtet ist und die Montagerahmen vorgeschoben werden können. Im Moment baut das Team die Elemente auf der Südseite, der Straßenbahnseite, wo nur noch wenige Elemente fehlen.
Herausfordernde Innovation
«Wir waren an der Entwicklung der gesamten Lösung für die vorgefertigten Elementen und an der Installation beteiligt. Es war eine Herausforderung, die richtige Lösung zu finden, aber es hat gut funktioniert – das ist ein tolles Gefühl!», erklärt Tim.
Die Gesimskappe ist jetzt zu etwa 80% fertiggestellt. Die separate Straßenbahnbrücke wird aus weiteren 70 vorgefertigten Elementen bestehen, die eingebaut werden, sobald dieser Teil der Brücke fertig ist. Tim ist begeistert: «Ich freue mich schon darauf, wenn der Teil für die Fußgänger und Radfahrer freigegeben wird. Das ist ein Meilenstein!»