Eine Brücke für die nächsten 100 Jahre
LASS DICH VON UNSEREM TEAM AUF DER BAUSTELLE HERUMFÜHREN!
Es ist zehn Jahre her, seit bei der 1972 eröffneten Rader Hochbrücke gravierende Schäden festgestellt wurden. Angesichts des massiv gestiegenen Verkehrsaufkommens – bis 2035 werden auf diesem Streckenabschnitt täglich 63'000 Fahrzeuge erwartet – soll die alte Brücke mit je zwei Spuren pro Richtung bis 2030 durch zwei neue Brücken ersetzt werden. Diese werden richtungsgetrennt je drei Fahrspuren und einen Pannenstreifen umfassen.
Seit dem Zuschlag durch die DEGES im Dezember 2022 für die erste der beiden Brücken arbeiten alle beteiligten Parteien mit vollem Einsatz, um das ambitionierte Ziel der Fertigstellung bis zum 30. November 2026 zu erreichen. Trotz einer äusserst knappen Vorbereitungs- und Planungszeit begannen die ersten Arbeiten bereits kurz nach der Auftragsvergabe – eine Leistung, die nur durch die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Auftraggeber und Prüfer möglich wurde.
Innovative Idee verkürzt Ausführungszeit
Besondere Herausforderungen bietet die Wasserbaustelle im Borgstedter See, einem Nebenarm des Nord-Ostsee-Kanals. Hier müssen drei Pfeiler im Wasser errichtet werden, was den Einbau von 40 Meter tiefen Bohrpfählen vom Wasser aus erfordert. Dank eines innovativen Vorschlags des Implenia Teams kann die Ausführungszeit reduziert werden, indem pro Pfeiler weniger und dafür grössere Bohrpfähle zum Einsatz kommen.
Eine weitere Herausforderung stellt der schlechte Baugrund dar, tragfähige Sande stehen erst in tieferen Schichten an. Im Wasser und im Bereich der Mudde werden daher 31 Meter lange Hüllrohre mit innenliegender Bewehrung in den Boden eingebracht. Gesamtgewicht der Bohrpfahlbewehrung: rund 22 Tonnen.
Logistisch anspruchsvolle Wasserbaustelle
Für der Arbeiten an der Wasserbaustelle stellt Implenia die gesamte Wasserlogistik, darunter eine Baustellenfähre, ein Schubschiff sowie diverse Pontons, Schuten und zwei Hubinseln, die über eine Deckslast von 250 bzw. 400 Tonnen verfügen. Die technische Koordinierung und Ausrüstung der Hubinseln erforderte eine intensive Arbeitsvorbereitung. Um Hochspannungsleitungen mit einer maximalen Durchfahrtshöhe von 23 Metern passieren zu können, wurden die Hubinseln mit modularen Beinen ausgestattet. Zahlreiche Machbarkeitsstudien wurden durchgeführt, um die Konfiguration der Kräne, die Logistikpläne mit den Wasserfahrzeugen und die Anlegemöglichkeiten zu optimieren. Detaillierte Deckpläne für jede Hubinsel gewährleisten die Stabilität während der Schwimm- und Arbeitszustände und bieten die Grundlage für den reibungslosen Einsatz der Schwerlastmaschinen.
Das Projekt Rader Hochbrücke
Unter technischer Federführung von Implenia errichtet eine Arbeitsgemeinschaft den Ersatzneubau der Rader Hochbrücke / BAB A7 im Auftrag der DEGES. Die neue Autobahnbrücke ist 1’500 m lang und 42 m hoch und führt die A7 östlich von Rendsburg, Schleswig-Holstein, über den Nord-Ostsee-Kanal und die Borgstedter Enge. Die Brücke wird in Stahlverbundbauweise erstellt und spielt eine wichtige Rolle für den Verkehr von und nach Dänemark und Skandinavien.
Standort: Borgstedt, Deutschland
Bauvolumen (Leistungen Implenia). CHF 103,608 Mio.
Baubeginn: Januar 2023
Fertigstellung: Dezember 2026
Bauherrschaft: DEGES (Deutsche Einheit Fernstrassenplanungs und -bau GmbH)
Weltweit einzigartige Hybridpfeiler
Neben der Wasserbaustelle stehen dem Team in naher Zukunft weitere spannende und technisch anspruchsvolle Aufgaben bevor, darunter die Herstellung der wechselseitig herzustellenden Hybridpfeiler am Nord-Ostsee-Kanal. Diese Pfeiler sind mit einer Höhe von 50 Metern und seitlich auskragenden 40 Meter langen Betonvouten in dieser Dimension einzigartig. Ihre tragende Funktion wird im Verbund mit dem darüber liegenden Stahlquerschnitt realisiert, der mittels Taktschiebeverfahren über die Pfeiler geschoben wird.
Sönke von Fintel, Geschäftsstellenleiter Hamburg und Projektleiter der ARGE RHB, ist sehr stolz auf die Teamleistung: «Dank der hervorragenden partnerschaftlichen Zusammenarbeit liegen wir gut im Zeitplan, um die neue Brücke bis Ende 2026 festzustellen. Durch innovative Ansätze stellen wir sicher, dass die Beeinträchtigung der Schifffahrt in der wichtigen Verkehrsader Nord-Ostsee-Kanal minimiert wird.»