Mit dem sich verschärfenden Fachkräftemangel wird es für Implenia immer wichtiger, Talente aus der ganzen Welt zu gewinnen. Abuzer «Kerem» Aksu, Tragwerksplaner für Implenia in München, kam dafür extra aus der Türkei. Sein Expertenwissen im U-Bahn-Bau setzt er für verschiedene Infrastrukturprojekte in ganz Europa ein.
«Ich habe schon an Planungen für das SMS 2A Projekt (Sandbukta-Moss-Såstad) und für die Angebotsbearbeitung der U5 in Pasing hier in München gearbeitet. Gerade beschäftige ich mich mit «Sofia», einer der tiefsten U-Bahn-Stationen der Welt, rund 100 m unter der Erde», schwärmt Kerem. Für die kurze Zeit in Deutschland ist das Deutsch des Türken ausgezeichnet. «Ich lerne ohne Pause Deutsch und demnächst unterstützt mich Implenia zusätzlich mit einem Deutschkurs, so werde ich die Sprache noch schneller lernen», ist Kerem überzeugt. Doch machen wir einen Schritt zurück…
Wie kam es überhaupt, dass du für Implenia der Türkei den Rücken kehrtest?
Meine Grosseltern waren früher zehn Jahre als Gastarbeiter in Deutschland und haben es hier geliebt. Sie haben mir immer viel von Deutschland erzählt. Von meiner Art her bin ich strukturiert, ordentlich, pünktlich, diszipliniert. Als ich meiner Familie und meinen Freunden also erzählte, dass ich nach Deutschland ziehen will, sagten die nur: «Ach, da wirst du dich wohlfühlen, du passt von deiner Art her besser nach Deutschland als in die Türkei!». Und das stimmt. Ich fühle mich hier und bei Implenia sehr wohl.
In der Türkei ist Implenia nicht aktiv. Wie kamst du auf unser Unternehmen?
Ich habe im Oktober einen Freund in Berlin besucht und am Karrieretag, einer Jobmesse, teilgenommen. Dort haben sich viele Arbeitgeber vorgestellt, darunter Implenia. Die Leidenschaft für den Bau hat mir wahrscheinlich mein Vater mitgegeben. Er war in der Türkei Laborant für eine Betonfirma. Nach meinen Bauingenieur-Studium habe ich fünf Jahre in einem Planungsbüro in Istanbul gearbeitet und viel Berufserfahrung gesammelt bei Flughafen- und U-Bahn-Projekten. Ich liebe grosse, komplexe Infrastrukturprojekte und ihre Herausforderungen!
Davon plant und baut Implenia einige…
Genau! Deshalb habe ich Implenia an der Messe auch meinen Lebenslauf abgegeben. Im Herbst hatte ich zwei Vorstellungsgespräche und Ende Jahr den erst einmal auf ein Jahr befristeten Job.
Das Technische Büro
Die überregionale Planungseinheit für nationale und internationale Bauprojekte des Implenia Spezialtiefbaus deckt das gesamte Spektrum der Fachbereiche im Grund- und Spezialtiefbau ab. Fachkompetenz und Kollaboration kennen keine Grenzen. Mit seinen Standorten in München, Mannheim, Köln und Hamburg ist das Technische Büro denn auch ein echter Schmelztiegel der Kulturen. Hier arbeiten u.a. Menschen aus: Deutschland – Türkei – Kolumbien – Russland – Polen – Griechenland – Ägypten – Tunesien -Bulgarien – Irak – Ruanda
Du hast jetzt knapp vier Monate für uns gearbeitet. Wie unterscheidet sich das Arbeiten für dich hier im Vergleich zur Türkei?
Implenia hat viele internationale Projekte, das bietet mir Möglichkeiten hinzuzulernen. In der Türkei hat man wenig internationale Projekte, und weniger Optionen neue Systeme und Software auszuprobieren. Die Software ist dort ganz anders.
Und wie ist es mit Deutschen zu arbeiten? Sind sie auch strukturiert, ordentlich, pünktlich, diszipliniert?
Das würde ich schon sagen. Meine Kolleginnen und Kollegen sind ausserdem sehr offen, hilfsbereit und höflich. Ich kann sie jederzeit um Rat fragen, wenn mir mal etwas unklar ist. Mir gefällt besonders, wie besonnen und ruhig wir gemeinsam arbeiten. Wir können auf gute Daten zugreifen und in Ruhe Lösungen für alle technischen Herausforderungen erarbeiten – im Team.
Wie geht es jetzt für dich weiter? Ziele? Wünsche?
Zuerst muss ich mein Deutsch ganz schnell weiter verbessern, danach weitere Systeme kennenlernen und Softwarekenntnis aufbauen. Dies, damit ich mich künftig in Richtung Planungskoordination weiterentwickeln kann und weniger Tragwerksplanung machen werde. Und wenn mich Implenia in Zukunft in Berlin braucht, würde ich auch gerne nach Berlin ziehen. Dort habe ich mehr Freunde als hier in München. Jetzt muss ich mich aber wieder meinen statischen Berechnungen widmen…
Da wollen wir nicht weiter stören. Gutes Einleben in Deutschland und bei Implenia weiterhin! Wir sind froh, dich an Bord zu haben. Die Vielfalt unserer Mitarbeitenden ist Teil unserer Stärke.
