Hallo Sarah: Was treibt dich in die Kälte?

Sarah, wie bist du auf die Idee gekommen, auch im Winter im See zu schwimmen?

Schuld ist eine etwas verrückte Kollegin, die mich 2017 überredet hat, beim Weihnachtsschwimmen in Genf mitzumachen: ca. 100 Meter in der Bucht, mitten im Dezember und im Badeanzug! Erst dachte ich, das geht nicht, aber ich liebe Herausforderungen. Seither schwimme ich jeden Winter mit der gleichen Begeisterung.

Was trägst du beim Schwimmen im 6 Grad kalten Wasser?

Meinen Badeanzug! Wenn man im Herbst einfach immer weiterschwimmt und sich langsam an die sinkenden Temperaturen gewöhnt, reicht das. Mein einziges Zugeständnis an die Kälte ist eine Badekappe, wenn die Wassertemperatur unter 10 Grad sinkt, und Schuhe. Das verhindert, dass ich zu viel Wärme über den Kopf verliere oder ausrutsche, wenn ich aus dem Wasser komme. Wenn die Füsse so kalt sind, spürt man nämlich nichts mehr.

Wirfst du dich allein in die eisigen Fluten?

Nein, wir treffen uns als Gruppe – das sorgt für Sicherheit und macht auch mehr Spass. Wir bleiben rund zehn Minuten im Wasser und kommen dann herrlich erfrischt wieder heraus. Idealerweise rechnet man eine Minute Aufenthalt pro Grad Celsius. Bei sechs Grad bleibt man also nur sechs Minuten im Wasser. Danach gibt es zum Aufwärmen nichts Besseres als heissen Tee und eine Runde Lachen mit den Freunden. Ich habe übrigens schon eine Kollegin für die Gruppe gewonnen. 

Eintauchen in eiskaltes Wasser braucht unglaubliche Überwindung. Dein Rezept?

Am Anfang hat mich die Herausforderung gereizt. Jetzt mache ich es einerseits wegen der prächtigen Aussicht und weil mir das Winterschwimmen extrem gut tut: Es reduziert Stress und Schmerzen, sorgt für mehr Wohlbefinden und ist gut für die Haut. Man muss sich einfach darauf einlassen!