Wie wird man Laborexperte?
Was hat dich vor knapp zwei Jahren zu Implenia gebracht?
Allem voran die komplexen, grossen Spezialprojekte, mit denen Implenia betraut ist. Mein gesamtes Berufsleben ausschliesslich Wohnungen zu bauen, das wäre eher nichts für mich. Ich bin offen für alles, mache gerne neue Sachen und bevorzuge Aufgaben, die mich fordern. Ich schätze die Abwechslung, wie sie mir das Projekt auf dem Campus Irchel in Zürich bietet, wo wir aktuell ein Laborgebäude umsetzen. Hier kann ich extrem viel lernen. Und noch etwas hat mich zu Implenia geführt: Ich habe für einen früheren Arbeitgeber beim Gotthard Basistunnel mitgearbeitet und kam dort in Berührung mit Implenia Mitarbeitenden. Da waren tolle Leute dabei und so hat sich der Wechsel zu Implenia ergeben.
Worin liegt die spezielle Herausforderung beim Bau eines Laborgebäudes?
Ich arbeite neben dem FGCZ zurzeit auch am Laborgebäude für die EMPA – meine ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet. Was wir hier im Laborprovisorium planen und umsetzen, ist alles andere als herkömmlicher Wohnungsbau. Das gilt insbesondere auch für die Ausführung, für die mein Kollege Lukas Bürgler als Bauleiter Gebäudetechnik zuständig ist: Hier ist höchste Präzision gefordert. Allein schon die verschiedenen Gase, die hier zum Einsatz kommen, zeigen die speziellen Anforderungen auf. Ob Stickstoff in verschiedenen Klassen, Argon oder Helium: Für jedes Medium führt eine separate Leitung zum Labor, wo es über Zapfstellen an die gewünschten Laborarbeitsplätze verteilt wird. Hinzu kommt das spezielle technische Laborequipment wie zum Beispiel die Laborkapellen, die schädliche Dämpfe und Gase abziehen.
«Der Wissenstransfer zwischen den Beteiligten ist bei diesem Projekt enorm wichtig.»
Ronny Caduff, Projektleiter Ausführung Gebäudetechnik
Wie hast du dich in dieses Thema eingearbeitet?
Der Wissenstransfer zwischen den Beteiligten ist bei diesem Projekt enorm wichtig. Ich tausche mich intensiv und regelmässig mit unserem Laborplaner aus, der auf diesem Gebiet grosse Erfahrung aufweist, ebenso mit der Bauherrschaft und den künftigen Nutzerinnen und Nutzern. Wir müssen die Anforderungen der künftigen Labormitarbeitenden abholen. Die wöchentlichen Begehungen mit den künftigen Nutzerinnen und Nutzern sind dabei ein wichtiges Instrument.
Ist das Projekt mit einem besonders viel Druck verbunden?
Was die Qualität anbelangt, ist der Druck selbst auferlegt: Wir haben auch bei diesem komplexen Projekt den Anspruch, eine top Leistung abzuliefern! Für das Timing kommt der Druck aber tatsächlich von aussen. Für Entscheidungen und Abklärungen bleibt uns jeweils nicht viel Zeit. Super ist, dass auch der Bauherr schnell entscheidet. So kommen wir im sportlichen Zeitplan gut vorwärts – sogar trotz Unwägbarkeiten wie den aktuell längeren Lieferfristen.
«Wir haben auch bei diesem komplexen Projekt den Anspruch, eine top Leistung abzuliefern!»
Ronny Caduff
Wie gleichst du deinen stressigen Job auf der Baustelle aus?
Ich lebe seit fast zehn Jahren im Raum Zürich, kehre aber immer wieder gerne in meinen Heimatkanton Graubünden zurück. Ich bin viel in den Bergen unterwegs, am liebsten in den Wintermonaten mit Tourenskis.
Laborprovisorium Campus Irchel in Zürich
Das Functional Genomics Center Zurich (FGCZ), eine gemeinsame Forschungs- und Ausbildungsplattform der Universität Zürich (UZH) und der ETH Zürich, wird auf einer Gesamtfläche von rund 3000 Quadratmeter Platz für 80 Labormitarbeitende und wissenschaftliche Geräte bieten. Für den Bereich ausserhalb der Labore ist ein neuartiges Bürokonzept vorgesehen, das unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Das neue Provisorium ist Teil der ersten Bauetappe am Campus Irchel und stellt mit einer auf 15 Jahre beschränkten Nutzungsdauer besondere Ansprüche an die Nachhaltigkeit.
Bauherrschaft: Baudirektion des Kantons Zürich (Hochbauamt)
Bauvolumen: ca. 12'500 Kubikmeter