Filmreifer Aufbau einer neuen Fassade für den WDR Filmhaus in Köln
Die neue gläserne Außenfassade des WDR-Filmhauses aus über 350 Stück raumhohen Aluminium-Schiebefenstern in Sichtweite zum Kölner Dom erfrischt heute das Stadtbild. Dahinter stecken rückblickend gewaltige Herausforderungen.
Komplexität
Es galt, konstruktive, planerische und statische Sonderlösungen zur Aufnahme von Bautoleranzen zu erarbeiten. Das hat das Implenia-Team zeitlich und planerisch unabhängiger gemacht. Planung und Fertigung konnte daher im wesentlichen ohne Aufmaß erfolgen.
Komplex war die Koordination der verschiedenen Teilleistungen bezüglich Metallbau, Sichtbetonfertigteile, Glasdächer, Dachaufbauten, Brückenkonstruktionen, der Glas-Schuppenfassade, der Prallglas-Konstruktionen und der Schiebeelemente.
Die Montage- und Transportkonzepte mussten viele Parameter berücksichtigen: Termine, Platz- und Logistikressourcen und die enge Verzahnung der Bauteile untereinander. Stark erschwerend dazu: Die WDR-Sanierung wurde im Kontext der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs umgesetzt, mit unvorhersehbaren Einflüssen auf die Personal- und Ressourcenplanung. Verzögerungen in den Lieferketten erschwerten die Arbeit.
Erfolgsfaktoren
Implenia sucht eine gute, lösungsorientierte Zusammenarbeit mit allen internen und externen Planungsbeteiligten, nebst den Auftraggebern und den Bauherren auch mit dem jeweiligen Fassadenberater. Die Arbeit am Bauobjekt soll einfacher und vorausschauender werden – in diesem Sinne offerierte das Implenia-Team immer wieder proaktiv Vorschläge in planerischer, logistischer und bauablaufterminlicher Hinsicht.
Bauen in der Innenstadt
Implenia hat viel Erfahrung mit Baustellen in engen Platzverhältnissen in belebten Innenstädten. Der Kölner Dom ist ein touristischer Anziehungspunkt, die Nähe zum Bahnhof entwickelt ebenfalls Sogkräfte für Menschenströme. Hier gilt es, das Projekt so aufzustellen, dass es zu möglichst wenigen oder gar keinen Einschränkungen kommt.
Grundsätzlich stehen Termine beim Erarbeiten von Ideen hinsichtlich Baulogistik im Vordergrund. Das Team sammelt alle Ideen, um der innerstädtische Baulogistik gerecht zu werden, sondiert die Lage und erstellt ein vorläufiges Konzept, das frühzeitig mit allen Projektbeteiligten abgestimmt wird. Dazu gehört auch Paperwork: Anfragen an Behörden und das Einholen von Genehmigungen sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für innerstädtische Projekte. Kommt es trotz aller kreativer Ideen zu Kollisionen, werden diese transparent gemacht und abgestimmt.
Die Brücke
Auf Sonderwünsche rasch und unkompliziert – auch ohne zusätzliche Ausführungspläne – zu reagieren, ist die Spezialität des Implenia-Teams. Es ist digital aufgestellt, arbeitet agil zusammen und agiert auf Augenhöhe mit allen Partnern. Die Sanierung einer 20 Meter langen und 25 Tonnen schweren Stahlbrücke ist kein Alltag, deshalb umso motivierender: Außerhalb der Baustelle hat das Team die Brücke komplett entkernt, den Korrosionsschutz erneuert und mittels Sondertransport am Standort der Baustelle als Verbindung zwischen zwei Gebäuden wieder eingebaut. Neue Brückenlager zu bemessen und zu konstruieren, der Transport und die Montagelogistik der Brücke waren besondere Herausforderungen, die das Implenia-Team gemeistert hat.