U-Bahn-Ausbau mit Tiefgang
Stockholm ist ein Infrastrukturparadies: Oberirdisch verbinden 57 Brücken die 14 Inseln der Stadt. Unterirdisch bringt die Stockholmer U-Bahn seit 1950 die verschiedenen Stadtteile näher zusammen. Die Tunnelbanan, wie sie auf Schwedisch heisst, wird derzeit kräftig ausgebaut. Denn die Bahn soll mit dem schnellen Wachstum der Metropolregion mithalten.
In einem Megavorhaben entstehen 30 Kilometer zusätzliche U-Bahnstrecke und 18 neue Stationen. Unter anderem «Sofia Station». Mit ihrer Lage rund 100 Meter unter der Erde wird sie eine der tiefsten U-Bahn-Stationen der Welt sein.
Für das ausserordentliche Infrastrukturprojekt ist die Expertise von unseren Profis gefragt. «Wir bauen total 6 Kilometer Tunnel sowie den U-Bahnhof mit einem Aufzugsschacht für acht Hochgeschwindigkeitsaufzüge», erklärt Sofia Carlsson von Implenia Schweden. Die Arbeiten seien anforderungsreich, auch weil man auf nicht standfestes Gebirge gestossen sei.
Menschen hinter dem Projekt
Sigrid Gunnemark ist bei Implenia Schweden Projektleiterin für das Vorhaben Sofia Station. Im Interview beschreibt sie die eindrücklichsten Momente bei diesem Vorhaben mit Tiefgang und was ihr bei der Arbeit besonders wichtig ist.
Sofia Station erfordert ein breites und zugleich tiefes Civil Engineering Know-how. Sprengen, Betonieren, Fundamentarbeiten im Erdbau: Jede einzelne Aufgabe verlangt spezifisches Fachwissen und präzise Ausführung. Eine gute, detaillierte Planung sei bei diesem Vorhaben der Schlüssel zum Erfolg.
Besonders komplex ist der Schacht für die Lifte, die die Passagiere in nur 30 Sekunden zu Sofia Station und von dort auch nach oben befördern werden. Sofia Carlsson: «Wir sprengen 100 Meter tief ins Gebirge – und dies mitten in der Stadt. Das heisst wir bauen in engsten Verhältnissen und unter herausfordernden Bedingungen.» Es sei für sie alle vor Ort ein Once-in-a-lifetime-Projekt mit unglaublichem Team-Spirit, ergänzt Sofia Carlsson. Jeder bringe seine Kompetenz ein und gemeinsam meistere man jeden einzelnen Meilenstein – bis 2030 hier die ersten Züge rollen werden.