Nachhaltige Wasseraufbereitung auf Baustellen
Bei Hoch- und Tiefbauprojekten können grosse Mengen an verunreinigtem Produktionswasser anfallen, das in der Regel gereinigt werden muss, bevor es in das Abwassersystem oder zu einem Wasserempfänger geleitet wird. Die Wasseraufbereitung ist daher zu einem wichtigen Umweltthema in der Bauindustrie und bei Implenia geworden.
«In unseren Reinigungsprozessen führen wir so viel Wasser wie möglich im Kreislauf.»
Therese Rönnkvist Mickelson
Leiterin Nachhaltigkeit, Implenia Schweden
«Wasser ist eine natürliche Ressource, die immer wieder verwendet wird. Wir sind auf Wasser angewiesen und deshalb ist es wichtig, dass wir die Wasserressourcen der Erde schützen und unser Wasser aus der Bauindustrie reinigen. Wir glauben auch, dass es wichtig ist, zu einem geringeren Wasserverbrauch beizutragen, und deshalb führen wir in unseren Reinigungsprozessen so viel Wasser wie möglich zurück», sagt Therese Rönnkvist Mickelson.
Auswahl einer geeigneten Reinigungstechnologie für jedes Projekt
Implenia Schweden wählt die Wasserreinigungstechnologie für jedes einzelne Projekt aus und passt sie so an den Verschmutzungsgrad des Wassers aus dem Projekt an.
«Die Qualität des Prozesswassers wird bereits in der Angebotsphase analysiert und untersucht. Später während der Bauzeit können jedoch unvorhergesehene Ereignisse eintreten, was bedeutet, dass die Wasseraufbereitungsanlage des Projekts ergänzt und angepasst werden muss – zum Beispiel mit zusätzlichen Behältern für die Sedimentation oder einer zusätzlichen Filtration für Metalle», erklärt Therese Rönnkvist Mickelson.
Erhöhte Anforderungen
Laut Therese steigen die Anforderungen an die Wasseraufbereitung sowohl seitens der Kunden als auch seitens der Behörden ständig, weshalb Implenia grosse Anstrengungen unternimmt, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. So stellt das Unternehmen sicher, dass es bei der Wasseraufbereitung immer an vorderster Front dabei ist.
Installation einer Wasseraufbereitungsanlage beim Projekt E4 Umfahrung Stockholm: Da bei Bauprojekten oft nur begrenzte Flächen zur Verfügung stehen und die Wasseraufbereitung oft grosse Flächen benötigt, kann der Platz für die Wasseraufbereitung eine große Herausforderung sein
«Wir arbeiten aktiv daran, alternative effiziente Methoden zur Reinigung des Wassers unserer Baustellen zu finden. Vor allem erforschen wir Methoden zur noch besseren Reinigung von Metallen und Stickstoff. So haben wir zum Beispiel mit einigem Erfolg die biologische Behandlung von Wasser eingesetzt, um den Stickstoffgehalt zu reduzieren, wobei der Stickstoff in Stickstoffgas und Wasser umgewandelt wird. Gleichzeitig ist es uns gelungen, den Chrom- und Zinkgehalt durch Chitosanflockung auf ein sehr niedriges Niveau zu senken.»
Betrieb in dicht bebauter Umgebung
Zu den grössten Herausforderungen, denen sich das Team stellen muss, erklärt Therese: «Wir verbrauchen bei unseren Projekten grosse Mengen an Wasser, vor allem beim Bohren und Sprengen von Tunneln. Das Wasser wird aus den Tunnel- oder Schachtgruben gepumpt und in grossen Behältern aufgefangen. Gleichzeitig befinden sich unsere Projekte fast ausschliesslich in dicht bebauten städtischen Gebieten.
Ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit
Bauunternehmen können einen grossen Beitrag in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Das bringt aber auch eine grosse Verantwortung mit sich. Implenia nimmt diese Verantwortung ernst und berücksichtigt beim Entwickeln, Planen und Bauen das Thema Nachhaltigkeit in all diesen Dimensionen.
«Wir sind der Meinung, dass die Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch zwischen verschiedenen Fachleuten eine Voraussetzung dafür sind, Lösungen für eine bessere und effizientere Reinigung zu finden. Daher arbeiten wir bei mehreren Projekten mit Spezialistinnen und Spezialisten für die Wasseraufbereitung zusammen, um beurteilen zu können, welche Technologie am besten geeignet ist. Wir haben uns auch angeschaut, wie die Bergbauindustrie mit ihrem Prozesswasser umgeht – und können so von ihnen lernen.»