Eine Lean(e) Karriere
Niklas Steinfeld hat sich schon während seines Studiums zum Bauingenieur mit Lean Construction beschäftigt. Während eines Praxissemesters in der Bau- und Projektleitung der Implenia Niederlassung Essen kam er erstmalig mit der Methode in Berührung. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelte er dann einen Leitfaden zur Anwendung der Lean Management Methode für die Planung und Überwachung der Ausbaugewerke bei Hochbauprojekten.
Aufgesetzt mit der Lean-Methodik können vor allem grosse, anspruchsvolle Hochbau- und Infrastrukturprojekte schneller, besser und effizienter realisiert werden. «Von Anfang an hat es mich fasziniert, wie sich die Prozesse auf der Baustelle mit Lean optimieren lassen und damit der gesamte Bauablauf stabilisiert werden kann. Eine ganz zentrale Rolle spielt dabei die Kommunikation. Es gibt viele verschiedene Akteure auf einem Projekt, die es auf ein gemeinsames Ziel auszurichten gilt. Ich habe schnell gemerkt, dass mir das liegt und wieviel Potential im Einsatz der Methode liegt», erklärt Niklas.
«Ich habe schnell gemerkt, dass mir das liegt und wieviel Potential im Einsatz der Methode liegt.»
Niklas Steinfeld, Bauingenieur und Junior Projektleiter
Schon früh hat er sich für das Bauen interessiert und diverse Schüler-Praktika auf Baustellen absolviert. «Ich wusste schon immer, dass ich später einmal in der Projektleitung arbeiten möchte. Das kommt sicher auch durch meinen Vater, der auch in der Baubranche tätig ist und mich schon als Kind mit auf Baustellen genommen hat», sagt Niklas.
Praxissemester bei Implenia Schweden
Während seines Zweitstudiums zum Wirtschaftsingenieur nutzte er die Möglichkeit, ein Praxissemester bei Implenia in Schweden zu absolvieren. «Ich habe damals einfach den Niederlassungsleiter bei Implenia angesprochen, ob es die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt gibt. Innerhalb eines Monats hatte ich die Zusage.» In Stockholm lernte Steinfeld mehr über den Tunnelbau, stellte aber auch fest, dass er seine Zukunft eher im Hochbau sieht: «Ich mache mir gerne täglich Gedanken über effizientere Prozesse und löse Probleme. Vermisst habe ich vor allem die Koordinierungsgespräche mit den zahlreichen Nachunternehmern. Trotzdem hat mich die Zeit in Schweden vor allem persönlich weitergebracht.»
Heute, mit gerade einmal 24 Jahren, ist er Junior Projektleiter, hat zwei Bachelorabschlüsse in der Tasche und begleitet als Lean-Experte mehrere Grossbaustellen der Implenia Hochbau Niederlassung Essen im Ruhrgebiet. In Kürze beginnt er berufsbegleitend ein Masterstudium im Real Estate Management and Construction Project Management. «Dort werden wir den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie betrachten. Von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zum Rückbau. Ich habe mich bewusst für diesen Studiengang entschieden, da die meisten Dozenten aus der Praxis kommen. So ist nicht nur sichergestellt, dass die Themen aktuell sind. Auch das Netzwerk, das ich mir darüber aufbauen kann, ist sicher spannend.»
«Allein in der Rohbauphase haben wir neun Wochen Bauzeit eingespart – unter anderem durch eine gemeinsame Prozessplanung mit allen beteiligten Firmen.»
Niklas Steinfeld
Erste Früchte seiner Arbeit kann er auf seiner aktuellen Baustelle am Opelring in Bochum bereits ernten. Hier werden drei Bürogebäude mit einem Auftragsvolumen von EUR 50 Millionen realisiert. «Das ist mein erstes Projekt, das ich so richtig als Projektleiter begleite. Vieles von dem, was damals Inhalt meiner Bachelor-Arbeit war, konnte ich hier konkret anwenden und es ist toll zu sehen, was wir damit erreichen können. Allein in der Rohbauphase haben wir neun Wochen Bauzeit eingespart – unter anderem durch eine gemeinsame Prozessplanung mit allen beteiligten Firmen. Und das Beste: die Arbeit mit allen Baubeteiligten macht enorm Spass», freut sich der ehrgeizige Bau- und Wirtschaftsingenieur.
Niklas Steinfeld hat mit Lean Construction ein Feld für sich entdeckt, dass ihn begeistert und in dem er als Experte gemeinsam mit den Teams auf den Baustellen Mehrwerte schafft – hin zu mehr Effizienz, stabilen Bauabläufen und einer guten Kommunikation über das gesamte Projekt hinweg. Ein echtes Zukunftsmodell.