Das Lernendenprojekt ist ein Riesenprivileg

Luisa ist im dritten Lehrjahr zur Maurerin mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ), Nick im ersten Lehrjahr. Heute Morgen machen sie gemeinsame Sache: Im Team stellen sie ein Gerüst auf, um nachmittags die Mauer weiter hochzuziehen. Auch die anderen Lernenden arbeiten in kleinen Gruppen zusammen – mitten auf der Grossbaustelle in der Stadt Zürich. Sie alle sind Teil eines Lernendenprojekts, bei dem sie die Gelegenheit und die Zeit erhalten, sich das Handwerk des Mauerns mit Steinen und Mörtel anzueignen und zu erweitern, bis jeder Handgriff sitzt. Dies ist eine Tätigkeit, die auf den Baustellen oft zu kurz kommt – sei dies, weil üblicherweise die schnellen Akkordarbeiter diese Arbeit übernehmen oder weil man heute grundsätzlich mehr schalt und betoniert als mauert.
Kompetenzen erlernen im Team
«Ich finde es toll, dass wir hier die Möglichkeit erhalten, das Mauern zu perfektionieren. Die Grundlagen dazu haben wir in den überbetrieblichen Kursen (üK) gelernt», erklärt der Erstjahr-Lernende Enis. Doch beim Lernendenprojekt geht es noch um mehr. «Wir können auch voneinander viel lernen», sagt sein Kollege Federico. Weil nicht nur Lernende aus allen Lehrjahren hier zusammenarbeiten, sondern auch Auszubildende der beiden ARGE-Partner Implenia und Marti. «Wir helfen uns alle gegenseitig. Sei dies beim Aufräumen oder wenn man zum Beispiel sieht, dass jemand etwas Schweres alleine trägt. Da helfe ich lieber rasch und bin sicher, dass nichts passiert. Teamwork ist das A und O», beschreibt Luca die Atmosphäre untereinander.
Alles andere als eine Selbstverständlichkeit
«Wir kämpfen engagiert dafür, solche Lernendenprojekte umsetzen zu können», erklärt Adrian Geissmann, Berufsbildner bei Implenia. «Für unsere Auszubildenden sind sie eine ganz besondere und nicht selbstverständliche Lernchance.» Um sie durchzuführen, sei man auf geeignete Baustellen und auf das Entgegenkommen der Projektleitung angewiesen. Denn logischerweise dauern die entsprechenden Arbeiten länger, als dies mit ausgelernten Fachkräften der Fall wäre. Dies müsse ins Timing einbezogen und gut geplant werden. Doch der Aufwand lohne sich: «Zum einen können die Lernenden über eine längere Zeit eine Tätigkeit in einem geschützten Rahmen üben; zum anderen ist es auch eine Möglichkeit, junge Vorarbeiter und Poliere in der praktischen Führung auszubilden,» so Adrian Geissmann.

«Wir kämpfen engagiert dafür, solche Lernendenprojekte umsetzen zu können.»
Adrian Geissmann, Lernendenbetreuer Implenia
Es braucht Verständnis und Durchsetzungsvermögen
In der Führungsfunktion vor Ort ist Jerôme Meier. Dem Vorarbeiter obliegt es, den Berufsnachwuchs – zu Spitzenzeiten waren bis zu 20 Lernende auf der Baustelle – zu betreuen und dafür zu sorgen, dass sie die Arbeiten in der geforderten Qualität und Sauberkeit, im vorgegebenen Arbeitstempo und von der Arbeitssicherheit her korrekt ausführen. Dafür braucht es einerseits Verständnis, dass nicht alles auf Anhieb gelingt, aber auch Durchsetzungsvermögen. Es ist noch nicht lange her, dass Jerôme Meier selbst bei Implenia die Lehre absolviert und an einem solchen Projekt teilgenommen hat. «Für mich ist es speziell und spannend, wieder an einem Lernendenprojekt teilzunehmen, aber diesmal in einer Führungsfunktion», erklärt er.

«Ich mache für alle Lernenden einen Tagesrapport und setze Ziele. Wir wollen, dass sie sich im Verlauf des Projekts steigern.»
Jerôme Meier, Vorarbeiter und Betreuer des Lernendenprojekts
In gewissen Situationen erkenne er sich selbst wieder, wie zum Beispiel, dass schnell etwas vergessen gehen könne oder man als Lernende oder Lernender anders an die Sache herangehe. «Während die Lernenden von Stunde zu Stunde arbeiten, plane ich die Arbeiten ein bis zwei Tage im Voraus», erklärt Jerôme Meier. Auch sei es sein Job, pro Lernenden einen Tagesrapport zu machen, in dem unter anderem Anwesenheit, Pünktlichkeit oder Anzahl gemauerter Quadratmeter pro Tag festgehalten werden, und mit jedem einzelnen Lernenden Ziele festzulegen, damit es innerhalb des rund zweimonatigen Projekts Steigerungen gebe. «Das Lernendenprojekt ist ein Riesenprivileg, das man nicht in jedem Lehrbetrieb erhält», betont er. Bei den Lernenden kommt diese Message an. «Es ist cool, dass wir so etwas Spezielles machen können. Ich habe gelernt, präziser, sauberer und viel genauer zu mauern und zudem wie man gut zusammenarbeitet», zieht Federico Bilanz.
Gutes Rezept gegen den Fachkräftemangel
Projekte wie diese zeigen, wie sich Implenia für die Ausbildung von Fachkräften engagiert. «Wir bilden viel selbst aus, investieren einiges, können aber immer wieder gute Leute nachziehen. Das ist ein gutes Rezept gegen den Fachkräftemangel – auch wenn es Zeit in Anspruch nimmt», betont Adrian Geissmann. Nicht zuletzt tragen solche Engagements zum guten Ruf von Implenia bei den Lernenden bei.
Das sagen unsere Lernenden über das Lernendenprojekt und ihre Lehre bei Implenia
Luisa Gabriela Rodrigues Restrepo, 3. Lehrjahr Maurerin EFZ

«Mir gefällt besonders, dass alle Lernenden hier zusammen an einem Projekt arbeiten und auch voneinander lernen können. Als ich in meinem ersten Lehrjahr war, hatte ich keine Lernenden aus anderen Lehrjahren an meiner Seite. Doch das hätte mir gefallen. Auch hilft es mir, dass ich hier für mein Qualifikationsverfahren (QV) am Ende der Ausbildungszeit üben kann: So werde ich schneller und besser. Denn in der Regel machen wir eher Betonarbeiten. Ich startete bei Implenia mit einem Praktikum und habe dann eine Vorlehre absolviert Danach habe ich die zweijährige Lehre mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) angefangen und konnte dank meiner sehr guten Noten im ersten Semester in die dreijährige Lehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) wechseln. Oft und auch hier bin ich die einzige Frau auf der Baustelle. Probleme gab es nie. Ich arbeite bewusst sehr ernsthaft.»
Federico Allemann, 1. Lehrjahr Maurer EFZ

«Gerade sind wir daran, eine Zwischenwand als Abteilung von Frauen- und Männertoiletten zu mauern. Dies ist meine dritte Baustelle. Ich finde es etwas anstrengender, aber wir helfen uns gegenseitig. Hier steht die Teamarbeit im Vordergrund. Das nehme ich auch mit für eine nächste Baustelle. Ich bin zu Implenia gekommen, da ich von meinen Kollegen nur Gutes über dieses Unternehmen hörte. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut. Ich finde es sehr eindrücklich, was wir als Maurerinnen und Maurer alles machen. Der Beruf ist so vielfältig wie kaum ein anderer Bauberuf. Dass wir hier auf einer so grossen Baustelle so viel lernen können, finde ich toll. Es ist eine sehr gute Art, um Lernende darauf einzustellen, wie es später im Berufsleben sein wird.»
Nick Meier, 1. Lehrjahr Maurer EFZ

«Das ist schon mein drittes Lernendenprojekt. Das Besondere auf dieser Baustelle ist, dass wir intensiv lernen zu mauern. Dies ist mega selten, weil dies normalerweise Akkordmaurer erledigen und wir uns mehr ums Betonieren und Schalen kümmern. Unter den Lehrlingen haben wir eine super Atmosphäre und wir arbeiten gut im Team zusammen. Wenn jemand fertig ist, geht man zum Nächsten und hilft dort. Wir haben klare Ziele und kommen gut voran. Ich mache meine Lehre bei Implenia, weil ich von meinem Umfeld in Bülach immer wieder gehört habe, wie gross dieses Unternehmen ist. Auch hat mich mein Trainer im Kunstturnen, der ebenfalls bei Implenia arbeitet, dazu motiviert, bei Implenia zu schnuppern. Kollegen, die in kleineren Baubetrieben arbeiten, haben oft nicht die Gelegenheit, an solchen Projekten mitzumachen. Dort gibt es dann halt auch nur einen Lehrling. Bei Implenia hingegen kann ich mal etwas mit meinen Oberstiften anschauen, zum Beispiel, wenn ich ein Problem bei der Lerndokumentation habe. Dann helfen sie mir.»
Enis Halilovic, 1. Lehrjahr Maurer EBA

«Ich arbeitete schon vorher auf dieser Baustelle und habe sogar hier geschnuppert. Ich finde es spannend, dass wir jetzt hier mauern können. Hier erhalten wir die Möglichkeit, die Grundlagen aus dem üK (Anmerkung Redaktion: die überbetrieblichen Kurse) anzuwenden und zu perfektionieren. Die Zusammenarbeit ist gut. Am Anfang waren alle ein wenig mehr für sich selbst, aber mit der Zeit sind wir als Team auch zusammengewachsen. Wenn ich am Feierabend durchlaufe und sehe, dass jemand Hilfe braucht, gehe ich hin. So macht es auch mehr Spass. Wir haben auch sehr gute Tipps und Tricks erhalten, wie man mauert. Dies braucht schon etwas Übung. Das Gute daran ist, dass Lernende aus allen Lehrjahren und sowie Lernende von der Firma Marti dabei sind. So lernen wir auch andere Lernende kennen. Von diesem Projekt kann man schon sehr viel profitieren. Für mich war immer klar, dass ich einen Bauberuf machen will. Ich war mir aber nicht sicher, welchen und wo. Bei meiner Onlinesuche erschien das Logo von Implenia. Weil ich es kannte, tippte ich darauf und fand so meine Lehrstelle.»
Luca Schoch

«Ich bin im 2. Lehrjahr als Maurer EFZ und habe vorher bei Implenia eine zweijährige Ausbildung gemacht als Maurer EBA, die ich letzten Sommer abgeschlossen habe. Mir war von Anfang an klar, dass ich zu einer grossen Firma wollte – und da ist Implenia in der Schweiz die Top-Adresse. Bei Implenia ging ich zweimal schnuppern, dann hat es geklappt mit der Lehrstelle und ich sagte zu. Klar gibt es auf dem Bau gute und weniger gute Tage. Es ist auch streng. Gerade anfangs war es zusammen mit dem Fussballspielen beim FC Altstetten schon ein bisschen eine Doppelbelastung. Aber das habe ich jetzt gut im Griff. Ich fühle mich wohl in dieser Lehre und bin motiviert, sie gut abzuschliessen. Anschliessend will ich sofort ins Militär und schauen, dass ich in der Firma bleiben kann. Denn auch meine Zukunft sehe ich auf dem Bau, vielleicht als Vorarbeiter oder Polier. Gute Vorarbeiter und Poliere denken voraus. Das macht mir Spass. Ich arbeite gerne im Team und helfe, wo ich kann. Teamwork ist auf den Baustellen das A und O. Wir machen dies hier beim Lernendenprojekt ganz gut.»
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